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Neue Veröffentlichungen beleuchten Schulsozialindex und gerechte Ressourcensteuerung im Bildungssystem

Jörg-Peter Schräpler und Sebastian Jeworutzki haben jüngst zwei Publikationen veröffentlicht, die sich zentral mit der Messung sozialer Ungleichheit auf Schulebene und der darauf basierenden, gerechten Mittelzuweisung im Bildungssystem auseinandersetzen.

Entwicklung des und Erfahrungen mit dem Schulsozialindex in NRW

Im Aufsatz „Sozialindex für Schulen in NRW – Zielsetzung, Umsetzung und Erfahrungen“ (DDS Die Deutsche Schule Beiheft, Band 20) beschreiben Schräpler und Jeworutzki die Entwicklung und Implementierung des nordrhein-westfälischen Schulsozialindex. Dieser Index wurde entwickelt, um die soziale Zusammensetzung von Schulen zu erfassen und eine gezielte Förderung sowie gerechtere Ressourcenverteilung im Schulbereich zu ermöglichen. Ihre Analysen zeigen erneut die hohe Erklärungskraft des Index: Die Evaluierung anhand der landesweiten VERA-3- und VERA-8-Ergebnisse zeigt, dass der Sozialindex die Unterschiede in den Lernergebnissen zwischen den Schulen in NRW stark erklären kann.

Internationale Perspektiven und Evaluationsergebnisse zur Mittelvergabe

Der zweite Beitrag, „Sozialindizierte Mittelzuweisungen im Bildungssystem“ im „Handbuch Bildungsarmut“ (Springer VS), bietet eine breitere, systematische Diskussion der Thematik. Die Autoren analysieren darin die methodischen Schwierigkeiten bei der Messung sozialer Disparitäten auf Schulebene und vergleichen unterschiedliche Förder- und Steuerungsmechanismen aus dem nationalen und internationalen Raum.

Der Fokus liegt insbesondere auf der Varianz der in den deutschen Bundesländern angewandten Sozialindizes, die auf unterschiedlichen Datenquellen und Indikatoren basieren. Abschließend fassen die Forscher Evaluationsstudien zur Wirkung sozialindizierter Ressourcensteuerung zusammen. Die Ergebnisse dieser Studien sind den Autoren zufolge bisher uneinheitlich und hängen stark von den spezifischen Kontextfaktoren und der genauen Programmgestaltung ab.